
Eiklar oder Eigelb?
Ich empfhele möglichst immer das komplette Ei zu essen und nicht nur das Eigelb. Denn das Eiweiß besteht eigentlich nur aus Wasser. Das Eigelb hingegen liefert uns viel mehr Nährstoffe, wie z. B. hochwertiges Eiweiß (ja, das eigentliche Eiweiß steckt im Eigelb und nicht im Eiweiß), essenzielle Vitamine wie z. A,B,, D, E, K und Betacarotin sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Selen, Folsäure, Kalzium und Zink. Das Eigelb enthält zudem Tryptophan, das für die Bildung von Serotonin zuständig ist und unsere Stressresistenz und unser Wohlbefinden positiv beeinflusst. Außerdem sind im Eigelb Lutein und Zeaxanthin enthalten, die für die Gesundheit der Augen zuständig sind. Ebenfalls liefert das Eigelb Cholin, das wichtig für die Bildung von Acetylcholin ist und somit eine Rolle für unsere Gehirnfunktion spielt.
Was jedoch oft falsches Denken ist, ist die Annahme, dass das Eigelb unseren Cholesterinspiegel erhöht und zu Ablagerungen in den Arterien führt, was langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen könnte. Doch das Gegenteil ist der Fall: Das Eigelb kann sogar unseren Cholesterinspiegel optimieren. Dafür muss man zwischen dem guten Cholesterin HDL und dem schlechten Cholesterin LDL unterscheiden. Das Cholesterin im Ei besteht größtenteils aus dem guten HDL-Cholesterin.
Da unser Körper ein wahres Wunder ist, ist er in der Lage, Cholesterin selbst herzustellen, aber auch die körpereigene Produktion zu drosseln, wenn vermehrt Cholesterin über die Nahrung aufgenommen wird. Somit ist nicht der Konsum von Eiern schuld an einer kardiovaskulären Erkrankung; vielmehr ist es ein schlechter Lebensstil mit wenig Bewegung und ein hoher Konsum an gesättigten oder Transfettsäuren bzw. auch ein hoher Konsum an Kohlenhydraten.
Was auch entscheidend und wichtig ist, ist die Qualität der Eier. Freilaufende Hühner, die neben Samen und Körnern auch Insekten, Würmer, Schnecken und frische Pflanzen fressen können, besitzen oft bessere Nährwerte als Hühner aus der Stallhaltung.
Sollte jedoch jemand eine Erkrankung wie z. B. Rheuma haben, sollte der Konsum ärztlich abgeklärt werden. Eier enthalten auch Arachidonsäure, die eine Vorstufe für entzündungsfördernde Botenstoffe wie Prostaglandine und Leukotriene ist und für Rheumapatienten problematisch sein kann.
Was mir beim regelmäßigen Konsum von Eiern wichtig ist, ist die Rotation. Ich möchte nicht, dass man siebenmal die Woche zehn Eier zum Frühstück isst.
Ich hoffe jetzt ist dir Klar ob Eiklar oder Eigelb.